28. Mobilitéit fir jiddereen

Menschen, die in Luxemburg Arbeit finden, müssen auch dorthin gelangen. Die wenigsten Menschen berücksichtigen bei der Wahl ihres Wohnorts die Richtlinien oder Empfehlungen der Verkehrs- und Landesplaner, woran auch die gescheiterte Wohnungspolitik der letzten Jahre Schuld trägt. Die Mobilität, in all ihren Facetten, ist eine der größten Herausforderungen für unser Land, sowohl im Hinblick auf ein gesundes Wachstum der Wirtschaft als auch für die Lebensqualität all derer, die in und um Luxemburg wohnen oder arbeiten.

Für die ADR muss die Transportpolitik der nächsten Jahre auf einem intelligenten, effizienten und ökologisch vertretbaren Mischkonzept beruhen, das sowohl den öffentlichen Transport als auch den Individualverkehr in seine Überlegungen mit einbezieht. Die ADR möchte den öffentlichen Transport konsequent fördern, ohne dafür den Individualverkehr unnötig zu strapazieren. Die absichtliche Einrichtung staufördernder Busspuren lehnt die ADR daher genau so ab, wie den geplanten Bau einer verkehrsbehindernden Trambahn durch die engen Straßen der Stadt Luxemburg. Lange Staus sind weder den Menschen zumutbar noch dem Umweltschutz dienlich.

Der öffentliche Transport muss sich über ein hochwertiges Angebot, einen sauberen und modernen Fuhrpark sowie benutzerfreundliche Fahrpläne, zu einer echten und überzeugenden Alternative zum Individualverkehr entwickeln. Die ADR bleibt davon überzeugt, dass der Erfolg des öffentlichen Transports auch mit der Einführung des Nulltarifs einhergeht. Da der öffentliche Transport aber in absehbarer Zukunft mit Sicherheit nicht alle Anforderungen der mobilen Gesellschaft erfüllen kann, muss auch weiterhin dem Individualverkehr ausreichender Raum zugestanden werden. Dazu gehören ausdrücklich auch genügend Parkplätze. Eine künstliche Verknappung der Parkplätze löst das Mobilitätsproblem nicht, sondern verschärft es nur.

Den öffentlichen Transport fördern

Für die ADR ist die Einführung des Nulltarifs eine der effizienadren Möglichkeiten um den öffentlichen Transport zu fördern. Schon heute wird der öffentliche Transport fast zur Gänze aus Steuergeldern finanziert. Die Einnahmen für die Fahrkarten stellen nur eine relativ geringfügige Einkommensquelle dar. Außerdem hätte die Einführung des Nulltarifs kostspielige Experimente, wie z.B. das fast 20 Millionen Euro teure e-go-System, überflüssig gemacht. Die Einführung des Nulltarifs wird auch nicht zu einem Personalabbau führen. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass ein großer Teil des Personals Aufgaben im Bereich der Sicherheit oder der Qualitätserhöhung übernehmen wird. Dazu gehört auch die bewusste Unterstützung älterer oder behinderter Fahrgäste.

CFL

Für die ADR stellt auch weiterhin die Eisenbahn das Rückgrat des öffentlichen Transports dar. Die CFL muss weiterhin im öffentlichen Besitz bleiben und einer ausschließlich luxemburgischen, staatlichen Kontrolle unterliegen. Die Eisenbahn soll auch, so weit wie nur möglich, als integrierter Betrieb mit einer Gesamtkompetenz für den Schienenverkehr bestehen bleiben. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass, unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips, europäische Bestimmungen die CFL nicht zerstückeln werden. Mit der unumgänglichen Ausnahme von internationalen Verbindungen müssen der Staat und die nationale Eisenbahngesellschaft den schienengebundenen Verkehr auch weiterhin in Eigenverantwortung gestalten können.

Die CFL muss ihrerseits ihrer Verantwortung gerecht werden und noch kundenorientierter arbeiten. Die ADR begrüßt die Anstrengungen, die besonders im Bereich der Anschaffung von neuem Material bereits gemacht wurden. Diese Anstrengungen müssen konsequent weiter geführt werden! So sollen alle Passagiere, auch in Spitzenstunden, einen Sitzplatz finden können. Die Sicherheit muss laufend verbessert werden, sowohl was das Material angeht, als auch um Übergriffe auf Fahrgäste in Zügen und Bahnhöfen zu verhindern. Insbesondere die Bahnhöfe in den größeren Städten müssen attraktiver und sicherer werden. Die Passagiere haben auch ein Recht auf Pünktlichkeit und, in Fällen, wo diese nicht respektiert werden kann, auf eine ordentliche Informationspolitik und einen angemessenen Ersatzverkehr. Für die ADR sind die Rechte der Passagiere ein steter und wesentlicher Bestandteil der Beziehungen zwischen dem Staat und der Eisenbahngesellschaft.

Die ADR spricht sich entschieden gegen eine Stadttram aus. Die engen Straßen der Stadt Luxemburg würden dadurch überbelastet, ohne dabei ausreichende Transportkapazitäten anbieten zu können.

Der City-Tunnel, inklusive einer Linie für das Kirchberg-Viertel soll auf Basis des von der RER asbl geforderten Schummer-Plans verwirklicht werden. Nur ein solcher City-Tunnel erlaubt es, die Kapazität der Züge bis in die unmittelbare Nähe der großen, arbeitsplatzintensiven Stadtviertel voll auszunutzen! Derzeit stellt er die einzige Möglichkeit dar, um auf längere Sicht die Transportprobleme, ganz besonders die Pendlerproblematik der gesamten Region, in der und um die Stadt Luxemburg zu lösen. Der City-Tunnel kann sinnvoll durch eine direkte Eisenbahnverbindung von der Wasserbilliger Strecke etwa ab Mensdorf/Münsbach via Findel auf Kirchberg ergänzt werden. Diese Verbindung würde die geplante und sündhaft teure Neubaustrecke Hamm-Irrgarten-Findel überflüssig machen und die Anbindung des Cargocenters auf Findel an das Eisenbahnnetz ermöglichen, ohne die Personenzüge auf dem Stadtgebiet zu stören.

Unter der Voraussetzung des Baus des City-Tunnels unterstützt die ADR die Pläne der CFL, neue Bahnhöfe (gares périphériques) zu bauen um der Expansion des Großraums um die Stadt Luxemburg gerecht zu werden. Die neuen Bahnhöfe sollen die Stadtviertel, in denen sie entstehen, mit neuem Leben erfüllen, gewerblichen Aktivitäten Raum geben und Freizeitmöglichkeiten anbieten.

Die ADR unterstützt die Pläne der CFL, ihre Kapazitäten zu erweitern.

Der zweigleisige Ausbau der Eisenbahn-Nordstrecke ist dringend von Nöten. Erstens, aus Sicherheitsgründen, da das betreffende Unfallrisiko nie auszuschließen ist und die Bergung eventueller Verletzter in dem topographisch sehr schwierigen Gelände problematisch ist. Zweitens, um das Angebot im Schienenverkehr ausbauen zu können. In Spitzenzeiten muss ein Halbstundentakt gelten. Der letzte Zug darf nicht schon um 22.50 Uhr, sondern erst nach 24.00 Uhr in Luxemburg-Stadt abfahren.

Aufgrund der großen Nachfrage gilt es, die meisten Bahnhofsauffangparkplätze auszubauen. Der Neuanlage eines Parkings beim Ettelbrücker Bahnhof muss eine Priorität zugestanden werden. Bei der nötigen Neugestaltung des Ettelbrücker Bahnhofs muss aber auf die historische Substanz des Gebäudes wie die des Bahnhofsviertels Wert gelegt werden. Die ADR kann mit dem Abbau der aktuellen Linie Ettelbrück-Diekirch einverstanden sein, unter der strikten Bedingung, dass der Raum Diekirch benutzerfreundlich an die Bahnverbindungen angeschlossen bleibt und der Abbau der Schienen einen echten Nutzen für die Raumgestaltung zwischen Ettelbrück und Diekirch bringt.

Die ADR wird auch dafür Sorge tragen, dass die Zugstrecke Wiltz-Kautenbach erhalten bleibt.

Die ADR spricht sich für den raschen Bau einer zweiten Strecke zwischen Luxemburg und Bettemburg aus. Die Strecke Volmeringen – Düdelingen – Bettemburg muss unbedingt erhalten bleiben, und zumindest in den Spitzenstunden Direktverbindungen nach Luxemburg bieten. Dabei muss der Hauptbahnübergang in Düdelingen durch eine Unter- oder Oberführung ersetzt werden.

Nicht nur die Züge, auch die Bahnhöfe prägen das Erscheinungsbild der Eisenbahn. Die ADR wird die CFL und die Gemeinden ermutigen, die Bahnhöfe und Haladrellen an die Bedürfnisse aller Kunden anzupassen. Dazu gehören Unterstände, die vor Regen und Wind schützen, geeignete Informationsmöglichkeiten und behindertengerechte Zugänge. Für die ADR sind Sauberkeit und Sicherheit der Bahnhöfe eine Visitenkarte nicht nur der Eisenbahn, sondern des ganzen Landes.

Die ADR unterstützt alle Bemühungen, die internationalen Zugverbindungen von und nach Luxemburg zu verbessern. Allerdings müssen finanzielle Zuwendungen vom luxemburgischen Staat an ausländische Regierungen oder Eisenbahngesellschaften an präzise Bedingungen geknüpft werden, unter anderem was die Frequenzen, die Geschwindigkeit und die Qualität solcher Verbindungen angeht.

Der Erfolg der CFL hängt wesentlich von der Qualität ihres Personals ab. Die ADR wird sich daher dafür einsetzen, dass die CFL über genügend Personal verfügt, um alle ihre Aufgaben zu bewältigen. Das Personal hat Anspruch auf eine gute Ausbildung und ordentliche Arbeitsbedingungen. Dafür kann der Fahrgast sich eine stets höfliche, kompetente und zuvorkommende Behandlung erwarten.

Auf europäischem Plan wird die ADR dafür sorgen, dass insbesondere im regionalen Personenverkehr die Liberalisierungswelle dem Subsidiaritätsprinzip Platz macht.

Bus

Da die meisten Ortschaften des Landes mit der Eisenbahn nicht zu erreichen sind, bleibt der Busverkehr ein zentrales Element des öffentlichen Transports. Das Angebot soll ständig dem wahren Bedarf angepasst werden. Kleinere Ortschaften sollten mit Kleinbussen und Rufbussen bedient werden, um zu verhindern, dass große Busse fast leer herumfahren und den Verkehr und das Klima unnötig belasten.

Dazu muss die Mobilitätszentrale die Routen und Fahrpläne unter Berücksichtigung der Passagieraufkommen auf die realen Bedürfnisse ausrichten. Dabei soll flexibel und schnell auf neue oder variable Bedürfnisse reagiert werden können. Mit der Hilfe von Experten müssen die Fahrpläne der RGTR (und gegebenenfalls der TICE) optimiert werden, auch in Hinblick auf die Komplementarität Bus–Eisenbahn. Die RGTR-Linien sollen, unter Berücksichtigung von Qualitätsmerkmalen, auf nationaler Ebene ausgeschrieben werden. Dabei muss zwischen Spitzenstunden und Tagesverkehr mit Taktfahrplan unterschieden werden.

Der Mobilitätsbedarf außerhalb der Spitzenstunden soll kundengerecht ausgeführt werden, mit Rufbussen oder „Sonderfahrten“ (z.B. zum Markt in die Nachbarstadt, zu Großveranstaltungen). Auch diese Fahrten sollen von der Mobilitätszentrale koordiniert werden. Die potenzielle Kundschaft soll mit geeigneten Mitteln (z.B. SMS-Service, Apps für Smartphones, Anzeigen in den Bushaladrellen) informiert werden.

Für die ADR ist besonders wichtig, dass auf die Bedürfnisse der älteren oder schwächeren Mitbürger geachtet wird. Genügend Zeit zum Ein- oder Aussteigen, Hilfeleistungen durch die Fahrer sowie eine Kultur der Höflichkeit und des Respekts sollen Markenzeichen des öffentlichen Transports sein. Dazu gehört auch, dass alle Fahrer der luxemburgischen Sprache mächtig sind. Bei der Anschaffung der Busse wird darauf geachtet, dass sie für behinderte, kranke und ältere Menschen leicht benutzbar sind.

Individualverkehr

Bei allen Bemühungen, den öffentlichen Transport attraktiver zu gestalten, wird in absehbarer Zukunft auch weiterhin der Individualverkehr die größere Rolle spielen. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass allen Bürgern, die auf ihr Auto angewiesen sind oder dieses Verkehrsmittel aus persönlichen Gründen bevorzugen, ein angemessenes Straßennetz und ausreichende Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Die ADR unterstützt die Pläne, die Autobahnverbindungen nach Frankreich und Belgien auf drei Spuren auszubauen, ist aber damit einverstanden, dass dieser Ausbau in Etappen ausgeführt wird und an die finanziellen Möglichkeiten des Staatsbudgets angepasst wird. Die dritte Spur kann zeitweise oder ganz für Busse, Taxis und Autos mit mehreren Passagieren (Fahrgemeinschaften) reserviert werden.

An vielen Stellen ist die Einfädelungsspur auf die Autobahn zu kurz, oder der Radius der Ein- und Ausfahrten zu eng. Diese Gefahrenpunkte müssen beseitigt und internationale Sicherheitsempfehlungen angewendet werden. Daher ist darauf zu achten, dass die Arbeiten zügig vorangehen und so organisiert werden, dass die Autofahrer wenig Anreiz verspüren, Schleichwege durch dicht besiedelte Gebiete zu suchen. Es muss Sorge dafür getragen werden, dass Lastwagen im Transit auch weiterhin die Autobahnen nicht verlassen und ein generelles Überholverbot für Lastwagen gilt.

Die ADR möchte, dass der Engpass beim Zugang zum Kirchberg rechtzeitig so gestaltet wird, dass kein zusätzliches Verkehrschaos entsteht, wenn die Nordautobahn definitiv in Betrieb geht.

Weiter tritt die ADR dafür ein, dass mit der Westtangente der Ring um die Stadt Luxemburg so schnell als irgend möglich fertig gestellt wird. Um den Verkehr in der Hauptstadt zu entlasten, ist es notwendig, dass die Autofahrer über den günstigsten Weg von einer Autobahn oder einer Schnellstraße aus an ihr Ziel gelangen.

Die ADR fordert, die Nordstraße zwischen Colmar-Berg und dem Verteilerkreis Fridhaff als Autobahn auszubauen. Die N7 von Friddhaff bis Wemperhardt soll progressiv als vierspurige Schnellstraße ausgebaut werden. Vorrangig sollen die Umgehungen von Hosingen und Heinerscheid vorangetrieben werden.

Um den Verkehrsfluss auf den Zubringerstraßen (z.B. route d’Arlon, route d’Esch, route de Thionville) zu den Autobahnen in den Hauptverkehrszeiten flüssiger zu gestalten, könnten bereits jetzt, ähnlich wie in ausländischen Ballungszentren, mehr Spuren in Richtung des Verkehrsflusses geöffnet werden. So könnten, unter Benutzung der Standspur, morgens drei Spuren in Richtung der Hauptstadt zur Verfügung gestellt werden und abends drei Spuren in Richtung der belgischen und französischen Grenzen. Die dazu nötigen baulichen Anpassungen sind relativ einfach zu bewerkstelligen.

Abseits der Autobahnen muss das Straßennetz ständig an die Bedürfnisse der Autofahrer, aber auch an die der Anrainer angepasst werden. Der Bau von Umgehungsstraßen ist hierzu ein wichtiges Mittel, das auch die Lebensqualität der Anrainer in den betroffen Ortschaften nachhaltig verbessert. Die ADR wird den Bau von Umgehungsstraßen unterstützen, wobei entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip die Beschlüsse der lokalen Entscheidungsträger soweit als möglich zu respektieren sind. Dabei darf die geplante Umgehungsstraße von Niederkerschen nicht zulasten der Einwohner von Sanem gehen.

Die ADR freut sich, dass die Zahl der Unfälle, besonders derjenigen mit tödlichem Ausgang, zurückgeht. Die Autos werden immer sicherer. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass auch die Straßeninfrastruktur sicherer wird. Deshalb müssen alle Nationalstraßen einem Sicherheitsaudit nach den Normen von EuroRAP (European Road Assessment Programme) unterzogen werden.

Auf Basis dieser Audits soll eine Prioritätsliste aufgestellt werden um Unfallschwerpunkte (points noirs) zu beseitigen. Es wird allerdings nicht auf die Audits gewartet, um bereits bekannte Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Die Straßenbauverwaltung muss über ausreichende Mittel verfügen, um das Straßennetz in einem guten Zustand zu halten und weitere Unfallschwerpunkte zu beseitigen.

Im Ausland wird großer Wert auf Vorrichtungen gelegt, die wildlebende Tiere vor herannahenden Autos warnen. So gibt es beispielsweise Anlagen, bei denen Scheinwerfer Pfeiftöne auslösen. Luxemburg sollte sich an solchen Beispielen inspirieren, um dadurch die Zahl der Unfälle mit Wild zu reduzieren. Ein weiterer Gefahrenpunkt entsteht durch Bäume entlang den Straßen. Die ADR besteht darauf, dass keine neuen Bäume entlang Straßen angepflanzt werden dürfen. Bei bestehenden Baumalleen ist eine Gefahrenanalyse durchzuführen. Im Zweifelsfall soll dabei der Wert des Menschenlebens höher bewertet werden als der Wert eines Baumes. Grundsätzlich sollen zwischen Baumalleen und Straßen Leitplanken errichtet werden.

Die ADR begrüßt alle Anstrengungen, die gemacht wurden, um junge Fahrer auf die Gefahren im Verkehr vorzubereiten, wie z.B. die Schaffung des „Centre de formation pour conducteurs“ in Colmar-Berg. Leider hat sich herausgestellt, dass viele Fahrer am Ende ihrer Stagezeit schon einen oder mehrere Unfälle hatten. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass alle Fahrschüler schon vor der praktischen Prüfung an einem Fahrerlehrgang in Colmar-Berg teilnehmen. Dieser soll den aktuellen Fahrerlehrgang nicht ersetzen sondern ergänzen. Der Staat und die Versicherungen sollen diese Lehrgänge finanziell stützen, damit keine neuen Unkosten im Zusammenhang mit dem Erwerb des Führerscheins entstehen.

Weiter soll das Centre de formation pour conducteurs mit Simulatoren ausgestattet werden um auch auf diese Weise die Führerscheinneulinge auf plötzlich auftauchende Gefahren vorzubereiten. Die theoretische Ausbildung zum Führerschein wird um einen Erste-Hilfe-Kurs ergänzt.

Motorradfahrer bilden eine besonders gefährdete Gruppe. Doppelte Leitplanken tragen dazu bei, dass Todesfälle und schwere Verletzungen vermieden werden können. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass kurzfristig die für die Motorradfahrer besonders gefährlichen Straßenabschnitte mit doppelten Leitplanken ausgestattet werden. Auch besonders enge oder sich zuziehende Kurven müssen besonders gekennzeichnet werden. Im Frühjahr werden die Kurse Fit for your Bike in Zusammenarbeit mir dem Centre de formation pour conducteurs verstärkt angeboten und mit der nötigen Werbung unterstützt. Es werden spezifische Kurse für die Fahrer von 125-Kubik-Motorräder und Scooter angeboten.

Im Transportministerium wird eine Koordinationsstelle für Motorradsicherheit geschaffen. Diese hat zur Aufgabe, in Zusammenarbeit mit den Motorradverbänden und der Straßenbauverwaltung bestehende Gefahrenherde in der Straßeninfrastruktur zu lokalisieren und nach Möglichkeit zu beseitigen sowie gezielte Sicherheitskampagnen zu initiieren.

An den wichtigsten Kreuzungen sollten Anzeigetafeln den Verkehrsteilnehmern anzeigen, wie lange die Rot- beziehungsweise die Grünphasen noch andauern. Dadurch lässt sich erreichen, dass die Autofahrer die Situation besser einschätzen und ihre Fahrweise rationeller gestalten können. Die ADR wird die nötigen Schritte unternehmen, damit die Ampeln besser aufeinander abgestimmt werden, um den Verkehr fließender zu gestalten (grüne Welle).

Sanfte Mobilität

Fußgänger und Radfahrer gehören zu den gefährdeten Verkehrsteilnehmern und müssen, wo immer es möglich ist, dank angepasster Infrastrukturen geschützt werden. Die ADR setzt sich für den weiteren verantwortungsvollen Ausbau des kommunalen und nationalen Fahrradnetzes ein. Grundsätzlich soll jede Straße, die Ortschaften verbindet, beim Neubau oder größeren Ausbau mit einem separaten, möglichst sicheren Fahrradweg versehen werden. Für Fußgänger sollen an besonders gefährlichen Punkten Unter- oder Oberführungen eingerichtet werden, um breite, besonders mehrspurige Straßen, sicher überqueren zu können. Fußgängerwege werden deutlich beschildert und wenn möglich beleuchtet.

Im Transportministerium wird eine Koordinationsstelle für Fahrradsicherheit geschaffen. Diese hat zur Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen den Fahrradverbänden, der Straßenbauverwaltung und den Gemeinden in Bezug auf den Ausbau und den Unterhalt einer möglichst sicheren und benutzerfreundlichen Fahrradinfrastruktur zu koordinieren.

Im Dienste der älteren oder behinderten Fußgänger wird insbesondere darauf geachtet, dass die Grünphasen ausreichend lang sind, was heute sehr oft nicht der Fall ist! Die Bürgersteige werden bei Fußgängerübergängen so abgeflacht, dass auch Menschen mit Rollstühlen, gehbehinderte Menschen oder Menschen, die sich einer fahrbaren Gehstütze (Rollator) bedienen, problemlos den Bürgersteig erreichen können.

Vernetzung

Sehr oft werden gleich mehrere Verkehrsmittel genutzt, um einen bestimmten Weg zurückzulegen. Besonders auf dem Weg zur Arbeit werden häufig verschiedene Verkehrsmittel eingesetzt: man fährt mit dem Auto zum Bahnhof, dann weiter mit dem Zug, dann steigt man auf den Bus um und geht dann schließlich die Reststrecke zu Fuß. Auch dieser Realität muss eine intelligente Mobilitätspolitik Rechnung tragen.

Die ADR fordert daher, an geeigneten Stellen neue P&R-Anlagen zu errichten, sowohl entlang der bestehenden Bahnstrecken (auch im nahen Ausland oder an der Grenze) als auch am Rande der Stadt Luxemburg. An vielen der bestehenden Anlagen sind die Kapazitäten bereits ausgeschöpft. Daher müssen diese erweitert und durch neue, komplementäre Anlagen entlastet werden.

An Bahnhöfen und größeren Haladrellen müssen auch wettergeschützte Stellplätze für Fahrräder und Motorräder errichtet werden.

Reisebusse und Lastwagen

Reisebusse und Lastwagen im Transit gehören zum täglichen Erscheinungsbild auf unseren Straßen und Autobahnen. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass Reisebusse und Lastwagen den Verkehrsfluss möglichst wenig behindern, ohne die Berufsfahrer und die betroffenen Betriebe jedoch mit allzu hohen Hindernissen zu konfrontieren.

Die ADR begrüßt die gemeinsame Initiative von CFL, SNCF und anderen Partnern, die eine sogenannte Autobahn auf der Schiene zwischen Bettemburg und Perpignan eingerichtet haben. Diese Verbindung muss weiter ausgebaut werden. Den Bedürfnissen entsprechend sollen auch weitere Strecken im Kombiverkehr vom Staat und den CFL gefördert werden. Bei allen löblichen Anstrengungen, um Lastwagen auf die Schiene zu bekommen, bleibt aber die Tatsache, dass dies nur einen sehr geringen Teil des Warenverkehrs betreffen wird.

Luxemburg wird weiter ein Transitland für den Schwertransport zwischen den Nordseehäfen und dem Süden bleiben, sogar wenn der Tanktourismus eingeschränkt werden sollte, was allerdings mit gravierenden Einbußen für die Staatskasse verbunden wäre. Es gilt also die Autobahntankstellen dem Verkehrsaufkommen anzupassen – unter finanzieller Beteiligung der Pächter – anstatt den Fahrern die Einfahrt zu verbieten oder zu erschweren (und somit gleichzeitig das Gefahrenpotenzial vor den Zufahrten zu den Tankstellen zu steigern). Auch müssen die Fahrer in die Lage versetzt werden, ihre Ruhezeiten einhalten zu können.

Die größeren Rastplätze sollten über Spielplätze verfügen. Es soll auch wenigstens ein abgesicherter Parkplatz eingerichtet werden, nach dem Muster der französischen „parkings sécurisés pour poids lourds“, der gegebenenfalls von einer spezialisierten Firma verwaltet wird und den Fahrern die nötigen Einrichtungen (Sanitäranlagen, Waschraum, Ruheräume, Restaurant) zu Verfügung stellt.

Flughafen

Die ADR unterstreicht die Bedeutung des nationalen Flughafens, sowohl wegen dessen wirtschaftlichem Nutzen als auch wegen seiner Rolle als Visitenkarte Luxemburgs in Europa und in der Welt. Es wäre ein großer Fehler, diese wichtige Infrastruktur auf die Größe eines City Airports zurückzustutzen. Da allerdings der Flughafen in unmittelbarer Nähe von vielen Wohnvierteln liegt, müssen die Beeinträchtigungen für die betroffenen Einwohner so gering wie möglich gehalten werden.

Die ADR unterstützt die Bemühungen der LUXAIR, den Findel mit möglichst vielen europäischen Städten zu verbinden. Unsere nationale Fluggesellschaft muss auch weiter wichtige Drehkreuze anfliegen, um Luxemburg an das interkontinentale Flugnetz anzubinden. Gegebenenfalls sind Strecken innerhalb Europas im Rahmen der bestehenden Gesetzgebung zu subventionieren, die trotz ihrer großen Bedeutung für den Standort Luxemburg zumindest vorerst nicht rentabel zu bedienen sind. Der Luxemburger Flughafen sollte regelmäßige Verbindungen zu allen wichtigen europäischen Hauptstädten anbieten können.

Unter Berücksichtigung der elementaren Interessen von LUXAIR müssen die Verantwortlichen auch ausländischen Fluggesellschaften ein attraktives Umfeld auf dem Findel bieten. Über eine angemessene Gebührenpolitik soll der Findel auch wieder für interkontinentale Flugverbindungen attraktiv werden, ganz besonders für Flüge nach Nordamerika.

Cargolux und das Cargocenter, mit den angegliederten Betrieben im Frachtbereich, stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für unser Land dar und bilden den ersten Pfeiler des gewünschten Logistikcenters. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass die Politik im Luftfrachtbereich keine unnötigen Hürden errichtet, die auf längere Sicht Anlass zur Verlagerung dieser Aktivität auf andere Flughäfen ergeben könnte. Deshalb sind alle amateurhaften Versuche seitens der Regierung strikt zu unterbinden, die Cargolux und ihr Personal in Turbulenzen zu bringen. Die ADR besteht darauf, dass der Staat direkt und indirekt eine Sperrminorität in Cargolux behält, um im Verwaltungsrat zu sorgen, dass die ökonomischen Erfordernisse des Weltmarkts, die nationalen Interessen und die des Personals in Einklang zu bringen sind.

Die ADR versteht aber auch die Sorgen der Anrainer und spricht sich konsequent für den Erhalt der Regelung über das nächtliche Flugverbot in seiner aktuellen Form aus. Die Landegebühren müssen stärker den Lärmemissionen der Flugzeuge Rechnung tragen, in einer Art Bonus-Malus-System. Ein Teil der Landegebühren (Lärmgebühr) soll einen speziellen Fonds speisen. Dieser wird genutzt, um sowohl Privatpersonen als auch Firmen und Gemeinden bei Maßnahmen zur Lärmbekämpfung zu unterstützen. Die Maßnahmen für den Lärmschutz sind stärker zu unterstützen.

Unter Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte sollte auch die Anflug- und Abflugtechnik optimiert werden, um den Lärmteppich so klein wie möglich zu halten.

Für den Wirtschaftsstandort Luxemburg ist auch die Geschäftsfliegerei wichtig. Gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einem oder mehreren privaten Partnern muss so schnell wie möglich ein geeignetes Terminal am Findel entstehen. Die ADR wird sich auch dafür einsetzen, dass ein geeigneter Rahmen geschaffen wird, damit kleine Fluggesellschaften, die in der Geschäftsfliegerei tätig sind, sich am Findel ansiedeln.

Der Findel ist aktuell der einzige Stützpunkt für die Privatfliegerei mit Kleinflugzeugen. Diese ist nicht nur ein Hobby sondern auch ein wichtiger Faktor bei der beruflichen Ausbildung von Piloten. Die ADR würde es begrüßen, wenn eine Gemeinde das nötige Areal zur Verfügung stellen würde um eine eigene Flugpiste für die Privatfliegerei einzurichten. In dem Falle sollte der Staat die Vereine, die als ASBL konstituiert sind, unterstützen um die nötige Infrastruktur (Hangars, Schulungsräume, Klubräume) auf dem neuen Gelände herzurichten. Solange keine Alternative zum Findel besteht, müssen die Privatflieger weiterhin dort willkommen sein, unter Berücksichtigung der Prioritäten der kommerziellen Luftfahrt.